KANU-AKTUELL

Wasserfallpaddeln auf der Schwäbischen Alb

Wenn man an die Schwäbische Alb denkt, kommt der Gedanke an Wildwasser nicht an erster Stelle. Aber wenn Paddler richtig suchen, dann finden die Aktiven der SV 1845 auch auf der Großen Lauter echte Herausforderungen, so auch vorvergangenes Wochnende.

Zunächst liegt am Anfang der regulären Paddelstrecke ab Buttenhausen ein munterer Bach, der sich mit guter Strömung und vielen Kurven durch das malerische Lautertal schlängelt. Ein guter Teil vom Reiz der Lauter liegt darin, dass das Bachbett in den Wiesen kaum eingeschnitten ist und die Paddler damit meist freie Sicht durch das ganze Tal genießen können, wo die kleinen Dörfer unten und rundherum die zahlreichen Burgen oben sitzen.

Nach der guten Hälfte der Stecke endet die vielbefahrene Standardroute in Indelhausen, und der Bach geht über in einen etwas wilderen und steileren Abschnitt. Hier ist das Befahren mit höheren Umweltauflagen verbunden, die Biber haben das Gewässer erobert, und hinter jeder Kurve könnte ein umgestürzter Baum den Bachlauf versperren. Aber genau das macht auch den besonderen Reiz aus: Die schnelle Reaktion auf die sich in jedem Moment verändernden Gegebenheiten hält jeden Paddler hellwach. Mit einem kräftigen Rauschen kündigt sich der Hohe Gießel an: Ein spektakulärer Wasserfall von knapp 4m Höhe. Nach gebührender Besichtigung und der Diskussion der besten Durchfahrtsroute stürzen sich die Paddler von oben durch die Gischt in den Pool, wo sie vom luftdurchschäumten Wasser sanft aufgenommen werden. Um das Erlebte zu verarbeiten, zeigt sich die Lauter anschließend von ihrer ruhigen Seite. Über mehrere Kilometer ohne angrenzende Besiedelung mäandert sie durch ein einsames Tal, fast auf einer Höhe mit den teilweise überschwemmten Wiesen.

In Unterwilzingen endet die Abenteuer-Tour der Essinger Paddler kurz vor der Mündung der Lauter in die Donau – Natur pur in unserer unmittelbaren Nachbarschaft!

von: Karl Gönner

Der Hohe Giessel - der Wasserfall im Lautertal; Foto: Christian Spaeth