KANU-AKTUELL

Eisfahrt auf dem Bodensee

Mit Beginn der kalten Jahreszeit zieht es jedes Jahr viele Paddler aus dem Südwesten und der Schweiz noch einmal auf den Bodensee, um gemeinsam die Strecke von Konstanz nach Radolfzell anzugehen. Heuer war von Frost und Schnee auf der Hinfahrt über Sonnenschein bis zur durchziehenden Starkwindfront für die Aktiven alles dabei, was Paddeln so spanndend macht.

Beim Start auf dem Konstanzer Seerhein war alles noch ganz friedlich: Windstille, dünne Wolkendecke und Schnee auf den Anhöhen rund um den Untersee. Die Strömung des Seerheins vom Ober- in den Untersee half den Paddlern beim zügigen Vorankommen. Die sonntägliche Stille auf dem Wasser wurde allerdings immer wieder durch lautes Geschützfeuer gestört - die Schweizer Armee bei der Heimatverteidigung. Und als die Sonne die Wolkendecke geknackt hatte, lief alles auf einen perfekten Paddeltag zu. Aber als der Kiesstrand an der Reichenau schon in unmittelbarer Reichweite lag, kam der Wind, den die Warnleuchten rund um den Untersee schon angekündigt hatten. Von Westen aus dem Rheintal kommend baute sich rasch ein kräftiger Wellengang auf, der speziell für die offenen Canadier nicht leicht zu beherrschen war. Während die Wellen über die geschlossenen Kajaks hinwegliefen, fanden manche Brecher doch ihren Weg in die Canadier und sorgten dort für nasse und kalte Füße. Als zweiter Streckenabschnitt stand nach der Umrundung der westlichen Spitze der Reichenau die Überfahrt zur Mettnau an, die für manche der Teilnehmer bereits eine echte Herausforderung war. Aber Dank der Einsatzkräfte der DLRG blieb auch eine Kenterung ohne Folgen, die bei Wassertemperaturen unter 10°C nicht ganz ohne Risiko gewesen wäre.

Zum Anlegen beim Radolzeller Kanuclub war der Wind schon wieder eingeschlafen und die Fahrt endete im abendlichen Sonnenschein.

von: Karl Gönner

Pause auf der Reichenau, Foto: Karl Goenner